Sonntag, 27. Juli 2014

"I see white people!"

Jetzt sind wir schon seit 47 Tagen in Japan und bisher haben wir schon viele schöne Ecken entdeckt. Zugegeben ein Teil davon war auch durchaus unspektakulär, aber schön anzusehen allemal. Die Touristenmassen hielten sich bis jetzt im Rahmen, und wir hatten die schönsten Strände, Strassenabschnitte und Wälder fast für uns alleine.

Und jetzt der Schock: Plötzlich überall Touristen! Gross und klein, dick und dünn, alt und jung, Japaner und - Europäer! Wir haben uns schon fast daran gewöhnt, die einzigen Weissen zu sein und manchmal ungläubig gefragt zu werden, wieso wir denn da Ferien machen, wo sonst höchstens ein paar japanische Touristen hinkommen, aber bestimmt keine Ausländer. Das wir auf dem Velo unterwegs sind, ruft sowieso meistens wohlwollendes, aber ebenso ungläubiges Staunen hervor. Wir wurden auf dem Land weiterhin mit Früchten beschenkt und einmal sogar mit recht viel Bargeld!

Nun sind wir aber da, wo eben nicht nur die Einheimischen Sightseeing betreiben, sondern viele Touristen aus der ganzen Welt. Nach einem Zwischenhalt in Nara sind wir in der Wiege der japanischen Kultur angekommen, in Kyoto. Dutzende von Shintoschreinen, Buddhistentempeln, Palästen und Parks gibt es hier zu besichtigen, alle sehr schön, aber beinahe etwas zu viel für uns, besonders bei der Hitze, die hier um diese Jahreszeit herrscht.


Shibushi: Kurz vor dem Etappenziel vom Regen ausgebremst.








En attendant la Fähre. Picknick am Fährenterminal


Gemütlicher Abend mit John und Yoshi

Aussicht auf Tosa mit Andrés


Früchte und Gemüse: In Japan ein teures Gut.


Ostküste am Kap Muroto, Shikoku



Wo ist Moritz? Westküste am Kap Muroto




Stossverkehr in der Brandung

Tsunamischutzturm

Tomoyas Zuhause in Toyo

Kreatives Photobombing à la Tomoya


Wen lassen sie wohl zuerst auf die Fähre? Die klimatisierten Autos oder die Zweiräder?







Great Buddha Hall im Todai-ji-Tempel in Nara

Mit dem weltgrössten aus Edelmetall geschmiedeten Buddha

Er misst 16.2 Meter in der Höhe.

Velowege (wenn vorhanden) sind so gut vom motorisierten Verkehr abgeschirmt, dass man auch mit dem Velo kaum drauf kommt.

Frischer Wasabi: Gut gewässert ist halb geweint.




Go, unser Gastgeber und Reiseführer in einem in Kyoto

Der mittlere Wasserstrahl steht für die Liebe.



Bierdosencampingkocherexperiment: Es funktioniert!




In einem Punkt ist die japanische Mentalität der Schweizerischen leider sehr ähnlich: Als wir am Morgen nach unserer ersten Nacht hier in Kyoto zu unseren Velos zurückkamen, fanden wir Post-its mit der höflichen Aufforderung, unsere Gefährte umzuplatzieren, vor. Wohlgemerkt haben wir schön säuberlich auf dem Veloparkplatz parkiert, dummerweise hatten wir aber die entsprechende Vignette nicht, also keine Bewilligung. Da half es auch nichts, dass wir Gäste eines Mieters sind. Die Räder stehen jetzt halt in der Einzimmerwohnung und versperren uns den Weg.


P.S. Für alle, die es nicht gleich erkannt haben: Der Titel des Blogeintrags ist übrigens eine Verballhornung eines Filmzitats: "I see dead people."